Versetzen eines 20 Jahre alten Wintergartens von München nach Simbach am Inn
_Cradle to Cradle
_Recyling 100%
_Bewahren und Verändern statt Abbruch
Gleichzeitig zu unserem Auftrag, einen Wintergarten an ein bestehendes Wohn-&Atelierhaus in Niederbayern anzubauen, hatte das Büro Winter und Winter den Auftrag, einen Wintergarten, der in der 90 er Jahren an ein Wohnhaus in Nymphenburg angebaut wurde, abzubrechen und zu entsorgen. Dieser Umstand war zuerst nur witzig, aber bald war klar, Dimesion und Substanz des Bestandes (vermutlich vom Büro Meyer-Sternberg) kommt für unser Vorhaben in Simbach in Frage. Nach einem Ortstermin mit unserem Bauherren im Abbruchwintergarten steht fest: der Wintergarten wird mobli: München goes Simbach. Unser Bauherr, ein Bildhauer, der in München wohnt, sein Atelier aber in Simbach hat, nimmt sich ein Stück Stadt mit aufs Land, ein Stück München nach Simbach.
Paradigmenwechsel = Umbruch
Das Versetzen des Wintergarten von München nach Simbach ist für uns ein programmatisches Projekt: 100% Recyling. In der Architektur muß es einen Paradigmenwechsel geben. Um Identität zu erhalten oder herzustellen und Ressourcen zu schonen, sollte die fast unerschöpfliche Planungs,- Kommunikations- und Denkleistung zur der unser Berufstand fähig ist, ausgeschöpft werden.
Der bestehende Wintergarten, eine Stahl-Glas-Konstruktion, wurde, obwohl nicht dafür vorgesehen, in Teile zerlegt und in einem Sprinter ins Zwischenlager, die Werkstatt, in der er umgebaut wird, zwischengelagert. Nach dem Umbau wird er um eine Achse kürzer sein, zwei neue Schiebetüren besitzen und eine maßgeschneiderte Aufhängung. Die Änderungen werden ablesbar sein, jedoch das Wesen des Bestandes erhalten bleiben. Am 11. Mai wurde der in Teile zerlegte Wintergarten in einem Sprinter von München nach Simbach transportiert und vor Ort zusammengeschweißt.
Bauherr: privat
Mitarbeit: Dipl.-Ing. (Univ.) Paul Argyropoulos
Tragwerksplanung: Dipl.-Ing. (Univ.) Andreas Wild
Metallarbeiten: (Aufbau und Abbau) Manufakt, Werkstatt für Metallgestaltung, Andreas Dehnke
Fundamentarbeiten: Firma Hutterer, Kirchdorf, Niederbayern
the hero of this little tale, a glasshouse [one of the firtsborns of herbert meyer sternberg], joined a nymphenburgian villa (*) to live a symbiotic and happy life. their relationship lasted several decades, until only recently the villa’s emotions changed, and she wanted to get rid of her longterm loyal lover. our heroe was bound for the tip, calls for tender to have him demolished were sent out already…
instead of being brutally smashed & trashed [like klenzes post], we carefully dismantled him and translocated his strong and vital bones to simbach/inn, where we knew, a young and very attractive partner was yearning for someone like him for years, dreaming of someone to add to her single-pitch roof, to …
or to say it with nick cave: »Go! Go-o-o! From her to eternity!«