2.preis im Realisierungswettbewerb Neubau Wohnbebauung, Supermarkt, Gaststätte und Garage; WA1 und WA2 am Ackermannbogen in München: m8 Architekten mit Martina Günther: »grüne mitte ackermannbogen«
das preisgericht schreibt dazu: Das Konzept überzeugt in seiner Interpretation des Bebauungsplanes mit der durchgehenden Erdgeschosszone im Bereich des Supermarktes/Garage und schafft damit klar gegliederte, großzügige Freiräume. Das bauliche Gesamtkonzept ist aufeinander bezogen und schafft damit eine gute Grundlage für ein intaktes Gemeinschaftsleben der Bewohner. Der 6-geschossige Südflügel bietet einen klaren Hintergrund für den Quartiersplatz und mit einer Verschränkung zum Ostriegel gleichzeitig ein städtebauliches Gegengewicht zum gegenüberliegenden Hochhaus. Die Westseite des Supermarktes/Garagen ist ansprechend mittels eines „Umleimers“ mit Atelierwohnungen gelöst und schafft damit der zukünftigen Nachbarbebauung im Westen ein ansprechend gestaltetes Gegenüber. Problematisch hingegen erscheint die Ausgestaltung der Parkgarage innerhalb des Wohnquartiers als geschlossene Front gegenüber der östlichen Wohnbebauung Die Freiflächengestaltung überzeugt sowohl in der Ausgestaltung der Vorgartenzone des Ostriegels wie auch mit der Gestaltung der Freiflache auf dem Supermarkt. Besonders gut gelungen sind die Lösungen der Feuerwehrzufahrten mittels Zuwegungen zum Treppenhaus anstelle parallel zum Gebäude verlaufender Feuerwehrzufahrten üblicher Art. Überzeugend ist der Versuch, das Grüne Tableau mittels Nutzungen wie dem Bewohnertreff zu beleben und einen Mittelpunkt für Anwohner zu schaffen. Fraglich bleibt jedoch, ob nicht eine Öffnung zum Quartiersplatz und damit zum gesamten Stadtquartier die richtige Antwort wäre. Den EG-Wohnungen fehlt im Übergang zum öffentlichen und halböffentlichen Raum ein angemessener Übergang. Müll ist im EG nicht angeboten. Durch die Belebung der Westfassade mit Atelierwohnung entstehen hier angemessene Raumabfolgen. Die Grundrisse sind nahezu durchweg gut gelöst, bieten interessante Aspekte bezüglich der Zonierung und Aufteilung der Räume. Die Erschließung ist effizient mit kurzen wettergeschützten Laubengängen und innenliegenden Treppenhäusern gelöst, die durchgängig drei bis vier Wohnungen erschließen. Die Balkone bieten eine optimale Aufenthaltsqualität, sind allerdings im geförderten Wohnungsbau hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit in ihrem Flächenangebot überzogen Energetisch gesehen erfüllt der Entwurf die Kriterien deutlich, übertrifft sie sogar. Auch die Fassadengestaltung in Holzständerbauweise mit Holzverschalung ist dazu ein konsequenter Beitrag. Die Wohnfläche zur Geschossfläche steht in einem sehr guten Verhältnis. Supermarkt und angrenzende Garage sind gut gelöst, besonders hinsichtlich kleinteiliger Einheiten wie Bäckerei am Durchgang gegenüber der Gastronomie und dem Quartiersplatz. Problematisch zu sehen ist die Anlieferung der Gastronomie ausschließlich über die Tiefgarage.