046 gemeinschaftswohnen


[modell: frieder grüne, ulrich panick; photo: monika ribbe]

gemeinschaftswohnen
die zukünftigen bewohnerinnen und bewohner des wohnmodells an der sand- und linprunstraße sind staatsbedienstete, die für einen zeitraum von 3 monaten bis 3 jahren nach münchen kommen, um eine aus- oder fortbildung zu absolvieren z.b. polizist*innen, justizangestellte etc. für diesen temporären aufenthalt in münchen soll eine wohnform angeboten werden, die mit dem arbeitstitel »GemeinschaftsWohnen« umschrieben werden kann, das irgendwo zwischen jugendherberge und hotel, studentenwohnheim, azubiwohnen und wohngemeinschaft angesiedelt ist. wohnen soll als realisierbare utopie wieder zum kollektiven ergeignis werden und der vereinzelung und vereinsamung entgegenwirken.


[besprechung von studierndenentwürfen; photo: js]

grundstück / städtebau
die beiden über eck stehenden baulücken sind teil eines städtischen blockes, der von der nymphenburgerstraße, der erzgießereistraße, der linprunstraße und der sandstraße aufgespannt wird.geprägt ist der block von dem großmäßstäblichen justizgebäude und dessen erweiterungen. eine geschlossene blockstruktur war und ist nicht vorhanden. die offenheit und durchgrünung des blockes, das aufeinandertreffen unterschiedlicher maßstäbe sind charakteristika dieses besonderen stadtbausteines, den wird hier mit mehreren vorschlägen interpretieren.


[lageplan, o.M., in varianten]

interpretation des ortes
die schließung der baulücken ist eine naheliegende lösung, die, wenn die maßstäblichkeit der nachbarbebauung eingehalten wird eine möglichkeit der reaktion darstellt. (»passivhaus«) eine wirkliche interpretation und überhöhung der städtebaulichen situation ist jedoch eine verbleibende öffnung im blockrand. sei es durch die »himmelhäuser«/, denen ihre außentreppe den nötigen abstand zur nachbarbebauung gewährleistet oder dem »backhaus«, dem es gelingt die baulücke an der sandstraße gänzlich freizuhalten.


[simulation, sandstraße; 3d-modell: stephanie pirkl]

das »treppenhaus«
eine hausgemeinschaft, keine geschossgemeinschaft: knappe appartements, rückzugsflächen, schon eher schachterl, aber dazwischen, geschossübergreifend, getreppt, ein-, eineinhalb-, zweigeschossige gemeinschaftsräume. tribünengleiche sitztreppen, ein-,eineinhalb-, zweigeschossige volumen, zusammenhängend, das gesamte haus durchmessend und dem geschosswohnungsbau sich versagend.


[simulation und 3d-modell: stephanie pirkl]

mehrwert durch gemeinschaftswohnen
ein räumlicher, kostenmäßiger und sozialer vorteil entsteht, indem unterschiedlich große personengruppen räume gemeinsam nutzen, die bei »single-wohnen« jedem einzeln zugeordnet werden müssten. z.b. küche, bad, wohnzimmer.

das zimmer als möbel
jede person hat ein eigenes zimmer, das mit einer kleinen nasszelle (wc, wb) ausgestattet ist. das zimmer ist durch einbaumöbel zur sofortigen nutzung bereit. das zimmer kann in der fläche stark reduziert sein, da das haus als ereignis zur verfügung steht.

wohnküche
gemeinschaftlich genutzte bereiche sind räume, die an schnittstellen der bewegung entstehen.sie sind informell nutzbar und schwellenlos. das haus als platz und weg ein teil des hauses-dach oder erdgeschoß oder beides stehen der ganzen hausgemeinschaft zur verfügung. dachterrasse und/oder garten sind die orte deszusammentreffens. es entsteht eine hierarchie der gemeinschaftlich genutzten räume.

LP 1-3
münchen, d
NF 2.000 m²
BRI 5.000 m³
2.7 Mio Euro (KGR 300 & 400)
bauherr Stadibau, münchen

 

Schreibe einen Kommentar